Poesie
Alle Gedichte im Überblick:
- 1. Wer bin ich?
- 2. Heimweh
- 3. Die Zeit
- 4. Was heißt es, zu lieben?
- 5. Die Stille
- 6. Nie
- 7. Genieße
- 8. Verzeiht
- 9. Wie ein Schmetterling
- 10. Das blutende Herz
Wer bin ich?
Ich bin der Wind, der durch die Straßen streift,
ohne zu wissen, wohin.
Ich bin ein Stern der am Himmel entlangzieht,
ohne einen Zufluchtsort zu finden.
Ich bin ein Sonnenstrahl, der dein Gesicht streift,
wie eine Liebkosung derer die dich liebt.
Ich bin ein kleiner Traum, der sich im hintersten Winkel deines Herzens
versteckt.
Ich bin ein Hauch von Zärtlichkeit, die durch einen Moment deines Lebens
zieht.
Ich bin das Wort der Liebe, das niemals jemand sprach.
Ich bin die Seele des Lebens, von denen, die nie aufhören zu lieben.
Ich bin die Freundin oder der Schutzengel,
welche tröstet in Stunden der Qual und der Tränen.
Ich bin nur ein menschliches Wesen, das voller Einsamkeit
dem Weg folgt, den das Schicksal ihm vorgibt.
Ich bin … das Leben, der Himmel, die Liebe, das Unerreichbare.
Ich bin alles was du willst … und nichts.
Aber, weine nicht um mich!
Denn ETWAS, etwas werde ich immer sein.
Und sei es auch nur das NICHTS
… und nicht mehr.
Heimweh
Wenn langsam sinkt die Abendsonne
und Nacht es wird in dieser Stadt,
dann ist auch mein treuer Gefährte,
der sich Heimweh nennt, wieder da.
Er folgt mir schon seit früher Kindheit.
Ließ niemals sich vertreiben ganz.
Was bleibt auch der zerriss’nen Seele,
die nie wirklich ein Zuhause fand?
Einst zog ich fort aus jenen Dörfern,
die ich für mein Zuhause hielt.
Glaubte zu finden in der Ferne,
was mir jedoch verwehrt dann blieb.
Zuhause ist, wo man dich lieb hat,
wo immer akzeptiert du wirst.
Wo du erlebst Nähe und Wärme,
und du für immer glücklich wirst.
Hast du gefunden jenes Fleckchen,
das für dich dein Zuhause ist?
Wenn ja, dann sag mir, wo ich’s finde.
Denn ich … ich kenn’ es nicht!
Die Zeit
Die Zeit, sie rinnt,
und wir, wir müssen mit ihr eilen,
weil sie sich nicht betrügen lässt.
Als Kinder wollten wir voran sie treiben
doch nun zum Stillstand bringen können wir sie nicht.
Die Zeit der beste Freund des Menschen ist,
weil sie doch Wunden heilen lässt.
Doch ist sie auch der größte Feind,
wenn sie uns uns’re Jugend nimmt.
Die Zeit, sie bringt Glück und Verderben,
weil jeder sie aus einem andern Winkel sieht.
Ach könnte man sie doch gerecht verteilen,
dann müsste niemand fürchten, dass ihm zu wenig blieb!
»Keine Zeit!« darf jeder ruhig mal sagen,
wenn er darüber das Wesentliche nicht vergisst!
Die Zeit, sie ist Vergangenheit und Zukunft,
Sie läuft dir sicher niemals ganz davon!
Vergiss nicht in der Gegenwart zu leben, mal zu träumen,
dann hast klug du deine Zeit genutzt!
Was heißt es, zu lieben?
Lieben heißt, beim Aufwachen als Erstes an den geliebten Menschen zu denken.
Lieben heißt, vor dem Einschlafen mit dem letzten Gedanken bei ihm zu sein.
Lieben heißt, gleichzeitig der glücklichste und traurigste Mensch der Welt zu sein.
Lieben heißt, auch mal über den eigenen Schatten springen.
Lieben heißt, für den andern alles zu geben, ohne etwas dafür zu erwarten.
Lieben heißt, immer füreinander da zu sein.
Lieben heißt manchmal auch, zu verzichten und niemals zu sagen: »Ich liebe Dich.«
Lieben heißt oft auch Schmerz und Verzweiflung ertragen.
Lieben heißt verzeihen.
Lieben heißt loslassen.
Lieben heißt leben.
Und so lange man liebt, lebt man.
Die Stille
Die Stille, sie folgt auf lärmenden Streit.
Die Stille begleitet die Einsamkeit.
Die Stille kann Schmerz und Heilung bedeuten,
sie kann aber auch das Ende des Weges einläuten.
Die Stille ist das, was mitunter nur bleibt.
Die Stille macht die Gedanken frei.
Die Stille, sie kann mal Ja, mal Nein bedeuten,
sie kann aber auch Resignation verbreiten.
Die Stille, sie kann ein Segen sein.
Die Stille, sie kann wohltuend und auch belastend sein.
Die Stille kann verstehendes Schweigen bedeuten.
sie kann aber auch zum Fluch heranreifen.
Die Stille macht die Nacht zum Tag.
Die Stille bringt tagsüber finsterste Nacht.
Die Stille spricht ihre eigene Sprache,
sie zu verstehen kann ihr Geheimnis entlarven.
Nie
Nie werde ich sehen, wie weit ein menschliches Auge sehen kann.
Nie werde ich den höchsten oder den tiefsten Ton vernehmen.
Nie werde ich das Meer befahren.
Nie wieder vielleicht die Wolken von oben sehen.
Nie werde ich wissen, wie es sich anfühlt, das eigene Kind im Arm zu halten.
Nie werde ich wissen, was man empfindet, wenn ein Kind zum ersten Mal »Mama« sagt.
Nie die ersten Schritte und dann ein ganzes Leben verfolgen.
Nie werde ich die Erde aus dem Weltraum sehen.
Nie werde ich auf dem Mond spazieren gehen.
Nie werde ich wissen, wie es sich anfühlt, wenn Liebe erwidert wird.
Nie werde ich die wahren Wunder dieser Welt begreifen!
Genieße
Genieß die schöne Zeit,
denn schnell ist sie vorbei.
Genieß die schöne Zeit,
denn hoch ist der Preis,
den du dafür zu zahlen bist bereit.
Genieße den Moment,
der ein wenig Glück dir verspricht.
Denn dann bleiben wenigstens schöne Erinnerungen dir zurück.
Lebe den Augenblick,
denn du weißt nie, ob’s nicht der letzte ist.
Sei dankbar für das, was du hast,
denn dann kannst du später sagen:
du hast es gehabt!
Verzeiht
Verzeiht mir,
dass ich in euer Leben geplatzt,
dass ich so viel durcheinandergebracht,
dass ich meinen Kummer zu euren Sorgen gepackt,
dass ich aus meinen Fehlern nur schwer zu lernen vermag.
Verzeiht mir,
dass Missverständnisse oft zwischen uns stehen,
weil Ironie ich nur schwer kann verstehen.
Verzeiht mir,
dass ich bin wie ich bin
und manchmal schwer zu begreifen,
weil so vieles manchmal geschieht ohne Sinn.
Verzeiht mir,
dass ich ohne euch, Freunde, nicht wüsste, wohin,
dass ich nur, wenn ihr da seid, glücklich bin.
Wie ein Schmetterling
Wie ein Schmetterling
mich in die Lüfte erheben,
um einfach nur nach Vergessen zu streben.
Wie ein Schmetterling
würde ich gern nach Süden ziehen,
um endlich der Kälte zu entfliehen.
Wie ein Schmetterling
der Sonne entgegenfliegen,
um endlich die Vergangenheit zu besiegen.
Wie ein Schmetterling
würde ich gerne einfach nur glücklich sein.
Aber ein Schmetterling werde ich niemals sein.
Das blutende Herz
Das Mädchen flehte, »Tu es nicht!«
doch er kannte kein Erbarmen nicht.
Das Schwert er ins Herz stieß mit einem Streich.
Der unendliche Schmerz nahm ihr die Sinne gleich.
Als sie erwachte, nur ein gebrochenes Herz ihr blieb,
weil ihre große Liebe unerwidert blieb.
Was sie damit nun tun sollte, wusste sie nicht.
Das Einzige was ihr blieb, war Verzicht.
Kalt hatte er sie angesehen,
ihr empfohlen, doch woanders hinzugehen,
hier jedenfalls war sie nicht mehr gern gesehen,
es gab schließlich Bess’res anzusehen.
Voll Kummer sie darum nun am Ufer des Wassers stand,
das man das Meer der Tränen genannt.
Der wartenden Elfe dort sagte sie dann,
»So nimm denn mein Herz und bring es weit fort
an einen weit entfernten Ort.
Mag es dort auf ewig verweilen,
da diese Wunde wird niemals verheilen.«
Sie sprach: »So sei es, doch sei dir gewiss,
ohne Herz zu leben, erfordert viel Geschick.«
Sie aber nickte und weinte die letzte Träne,
da sie sich ohne Herz sicherer wähnte.
Nie wieder sollte widerfahren ihr,
dass ein Schwertstoß das Herz sollte zerstören ihr.